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15. Die besondere Saaser Vegetation

 
Die Vispertäler und die Gegend oberhalb Saas Grunds sind eine von Alpenpflanzen bevorzugte Siedlungslage. Rundum von Viertausendern umgeben, dem höchsten zusammenhängenden Gipfelsystem der Alpen überhaupt, ist diese Gegend sehr niederschlagsarm. Zudem sind die Hänge oberhalb Saas Grunds durch ihre südwestliche Orientierung stark besonnt. Das trockene Klima in den für die Vegetation entscheidenden schneefreien Monaten erlaubt den Pflanzen aus den Trockenhalden, bis in grosse Höhen aufzusteigen.
Der Boden ist für Alpenpflanzen günstig. Neben Silikatgestein finden sich auch vereinzelt kalkhaltige Böden. Damit siedeln hier sowohl kalkfliehende wie auch auf Kalkböden angewiesene Pflanzenarten. Am deutlichsten sind diese Unterschiede zwischen Kreuzboden und Mälliga (Silikatgestein) und an den Lawinenverbauungen oberhalb des Plattubodu mit seinem kalkhaltigen Geländeband zu sehen. Dabei ist die intensiv besonnte Region rund um das Monte-Rosa-Massiv schon in der Eiszeit ein wichtiges und bedeutendes Pflanzenrefugium gewesen, das für viele Pflanzen letzte Zuflucht vor den vorrückenden Eismassen bot. Besondere Verhältnisse herrschen im Saastal im Zusammenhang mit Niederschlägen. Das Saastal gilt als besonders trocken. Genua-Tiefs regnen sich am Alpensüdrand und im Monte-Moro-Gebiet ab, Atlantik-Tiefs im Unterwallis. Auch Island-Tiefs dringen nicht über den Rand des Berner Alpenhauptkamms vor. Das Saastal ist dadurch sehr trocken.
Die Vispertäler sind auch ein Refugium für den Hochgebirgswald. Im unteren Teil der Alpenblumen-Promenade gibt es Lärchen-Baumriesen, die fast 1000 Jahre alt sind. Die sonnige Lage mit kaum Nebeltagen bietet hier der Lärche vorzügliche Standortbedingungen. Der gut durchfeuchtete Alpboden mit guter Humusierung bietet auch der empfindlicheren Arve ausgezeichnete Siedlungsbedingungen.